Déjà-vu
HISTORISCHES KABARETT
Glanz und Elend - 130 Jahre Tanz der elften Muse
Münchner Neueste Nachrichten, 15. April 1901
„Endlich hat auch München sein erstes Kabarett. „Die elf Scharfrichter“ haben am 13. April 1901 die erste „Exekution“ gehalten. Ein hängendes Beil unter einer roten Laterne zeigt an der Türkenstraße ihre Richtstätte an. Mit einem kräftigen Henkersmarsch stellten sie sich vor. In roten Gewändern, bei roter Beleuchtung. Das Schwert, das diese Scharfrichter schwingen, ist das des tollen Übermuts und der todtraurigen Lyrik, des grotesken dramatischen Scherzes, der ergötzlichen Parodie und der bitterbösen Satire. Mit saftigen Hieben exekutieren sie die Erzfeinde von Schönheit und Freiheit. Es kann ihnen das Kompliment nicht verweigert werden, dass sie zwar das kleinste, dafür aber auch das originellste Theaterunternehmen Münchens sind. Es bleibt dabei: Die beste Bühne, die wir zur Zeit in München haben, ist die der Elf Scharfrichter.“
Ein Kabarett war einst ein Ort, an dem junge Künstler versucht haben, das zu sagen, was sie sagen wollten ... nicht immer ganz einfach, wenn es eine sehr strenge Theaterzensur gibt. Das kennen wir heute ja so gar nicht mehr. Ein wenig davon ist hier zu finden.
Mesdames et Monsieurs, bienvenues!